Retrofit

Im Vergleich zur industriellen Massenproduktion stellen handwerkliche Tätigkeiten eine anders gewichtete Herausforderung dar. Es werden vielfältigere Materialien verarbeitet, komplexere Prozesse müssen vollführt werden und die Qualität des Erzeugnisses in zumeist individueller Einzel- und Kleinserienfertigung ist absolut entscheidend. Diese Maßgaben können oft nur mit älterer nicht oder nur teilweise automatisierter Maschinen- und Prozesstechnik realisiert werden. Lösungen zur Optimierung und Potentialhebung, sind bspw. erweiterte Sensorik, intelligente Steuerungen und intuitive Mensch-Maschine-Interfaces.
Trotz möglicher Investitionssubventionierung wird aufgrund von mangelndem Wissen über Einsatzszenarien und deren Potentiale noch zu wenig Investitionen getätigt. Hierbei spielen auch Folgeinvestitionskosten und nicht abschätzbare technologische Halbwertszeiten, wie die Schulung von Mitarbeiter*innen oder die spezifische Programmierung und eine zwanghafte ganzheitliche Werkstattausrichtung der Technik eine zentrale Rolle. Die Einbindung von Retrofit-Elementen in Betriebs- und Produktionsabläufe birgt zudem auch eine Lösung in der die Frage der Technologieakzeptanz durch die Mitarbeiter*innen. Die Sorge vom Wegfall des eigenen Arbeitsplatzes durch den Einsatz gänzlich neuer Technik wird klar reduziert und abgebaut. Auch das ist eine Folge dieses Projektes.
Die HUB-Initiative-Handwerk soll Barrieren hinsichtlich der Nutzung von neuen Technologien abbauen, Ängste beseitigen und Neugier wecken. Um die Akzeptanz von Digitalisierungskomponenten in der Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern, bedarf es eines von Anfang an offensiven und transparenten Umgangs mit dem Thema. Grundsätzlich sollte es darum gehen, die Vorteile, Ziele, Funktionsweisen und vor allem die Beweggründe für den Einsatz jener neuen Technologien für das Thüringer Handwerk herauszustellen. Gegenstand der Förderung dieser Initiative werden seine Personalaufwendungen für einen Retrofitspezialisten, anteilige interne und externe Spezialisten an der auf- und umzurüstenden Technik, für entsprechende Sach- und Verwaltungskosten sowie für Ausgaben hinsichtlich des Wissenstransfers und zur Kontaktaufnahme über ein HUB-Portal. Alle drei Initiativen stehen kammerbezirksübergreifend mit deren Schlüsselkompetenzen den Betrieben zu Verfügung.
Projektmitarbeiter – Marcel Brand
Für viele Thüringer Handwerksbetriebe ist das Thema Digitalisierung oft zu abstrakt, wenig greifbar und zu unkonkret. Wie lassen sich neue Technologien nutzen und wie können diese Neuerungen im eigenen Betrieb transformiert werden? Die Industrie macht es vor, namenhafte Konzerne gründen sogenannte Living-Labs, Innovation-LABs oder HUBs.
Innovations- und Kreativ-LABs stehen für neue wirtschaftliche Entwicklungen. Vor diesem Hintergrund besteht das Vorhaben sogenannte „lebende Labore“ für das Thüringer Handwerk in den jeweiligen Bildungszentren der Handwerkskammern in Erfurt, Rudolstadt und Rohr-Kloster zu etablieren.
Den Handwerksbetrieben soll ein Wissenstransfer in einem Living-Lab der HWK Südthüringen zu dem Thema Retrofitting zur Verfügung gestellt werden und somit ein Zugang zu einem modernen System geben, welches die Offenheit zur Digitalisierung von Handwerksbetrieben stärken und ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit festigen kann. Interaktionen zwischen Mensch und Technologien sollen durch praktische Anwendung nicht nur Innovationspotentiale heben, sondern vor allem Ängste und Blockaden abbauen.
Zur Zielgruppe für das Vorhaben gehören Handwerksbetriebe, Fachkräfte aus Technologie- und Industriebereichen, sowie junge Menschen, welchen durch dieses Vorhaben dargestellt wird, wie digitale Modernisierung im Handwerk aussieht. Außerdem gewährt das Vorhaben das Potential der Verknüpfung mit Hochschulen, sowie Forschungseinrichtungen. Somit bietet es ebenfalls die Möglichkeit zur Realisierung von Synergieeffekten zwecks Ausweitung von Kooperationen und Netzwerkaktivitäten im Bereich der Digitalisierung.
Go Live im dezentralen Reallabor Retrofit, Vernetzung und Modernisierung der Bestandsanlagen
Transferaktivitäten / Durchführen von zwei Veranstaltungen mit Netzwerkpartnern
Teilnahme an einer Veranstaltung als HUB-Initiative-Handwerk aller drei Subprojekte (IT Leistungsschau)
Erstellen eines handwerksnahen Technologiesteckbriefs (Retrofit im Handwerk)
Vernetzung der HUB-Initiative untereinander zum internen Wissenstransfer (drei Termine in den jeweiligen drei Reallaboren)
Letzter Meilenstein als Lesson Learned zur Nachhaltigkeit des Projektes (Wissen und Erkenntnisse für eine Fortführung und Erweiterung des Themenfeldes)
Projektmitarbeiter – Marcel Brand
Hier finden Sie in Kürze die wichtigsten Eckdaten und Informationen zum Projekt „Retrofit“.